Selbstwertgefühl stärken: Du bist nicht dein Gehirn

Self Mastery
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July 14, 2024
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von Jannik Voß

In 5 Minuten weißt du ganz genau, …

  • … warum „normal“ dein neues Horror-Szenario sein sollte,
  • … wie unser Gehirn täglich mit uns spricht und
  • … mit welchen 4 Fragen du deine Gedanken kontrollierst.

Normale Menschen sind die Opfer einer kranken Gesellschaft

Bleib normal.

Bleib realistisch.

Das wurde mir in den ersten 20 Jahren meines Lebens immer wieder vermittelt.

Von den verschiedensten Menschen.

Vielleicht nicht in diesem Wortlaut. Aber sinngemäß.

Mein gesellschaftlicher Auftrag wurde in Form von Worten über meine Ohren an mein Gehirn weitergeleitet.

Diese Worte wurden in meinem Gehirn ohne Rückfrage in Gedanken verwandelt.

Immer und immer wieder.

Ohne mein Wissen bildeten sich durch diese Wiederholungen völlig neue neuronale Strukturen in meinem Gehirn.

Neurons that fire together, wire together. – Donald Hebb
  • Ich muss gut in der Schule sein.
  • Nach der Schule fängt der Ernst des Lebens an.
  • Ich muss realistisch bleiben und mir einen Job mit geregeltem Einkommen suchen.
  • Wenn ich mich für einen Weg entscheide, dann muss ich Spezialist in diesem Bereich werden.

Leider war ich nicht gut in der Schule.

Und leider war ich schnell gelangweilt, sobald ich die Grundlagen eines Themas verstanden hatte.

Und leider ist meinem Gehirn das recht schnell aufgefallen.

Meine Gedanken:

  • „Ich bin schlecht und muss mehr lernen, damit ich endlich gut werde.“
  • „Ich muss gut in Physik und Mathe sein, weil technische Berufe einen guten Ruf haben.“
  • „Ich muss mich endlich mal für eine Sache entscheiden, damit ich ein Spezialist werden kann.“

Damals hatte ich keine Ahnung, wer da eigentlich mit mir spricht.

Damals hatte ich keine Ahnung, dass ich meine Selbstgespräche kontrollieren kann.

Damals hatte ich keine Ahnung, was ich kann, was ich will, was ich brauche und wie ich leben will.

Schließlich hat mir das niemand beigebracht.

Was mir aber richtig gut beigebracht wurde:

Normal sein.

Der Norm entsprechen.

Das war damals Priorität Nummer 1.

Und weil diese Normen so einen hohen Stellenwert hatten, hinterfragte ich sie natürlich nie.

Schon gar nicht als junger Mensch.

Also machte ich in meinen ersten 1.300 Wochen auf diesem Planeten genau das, was mir gesagt wurde:

  1. Schule
  2. Praktikum
  3. Handwerkliche Ausbildung
  4. Ausbildung im Büro
  5. Studium (Bachelor)
  6. Nebenjob als Werkstudent
  7. Studium (Master)
  8. Nebenjob als Werkstudent
  9. 9-to-5-Job

Was ich nach all diesen Stationen leider erst mit Mitte 20 lernen durfte:

Normal ist völlig abnormal.
  1. Normale Menschen verschulden sich lebenslang für ein Haus und ein Auto.
  2. Normale Menschen betäuben ihre Gefühle regelmäßig mit Alkohol.
  3. Normale Menschen vergiften ihren Verstand mit negativen News.
  4. Normale Menschen behandeln ihr Auto besser, als ihren Körper.
  5. Normale Menschen sind erlernt hilflos und gehen gestresst durchs Leben.
  6. Normale Menschen hängen 7 Stunden pro Tag am Smartphone.
  7. Normale Menschen vergleichen sich täglich mit anderen.
  8. Normale Menschen passen sich an, anstatt sich abzuheben.
  9. Normale Menschen ignorieren ihre Emotionen, anstatt sie zu verstehen.
  10. Normale Menschen machen täglich einen belanglosen Job, den sie hassen.
  11. Normale Menschen prahlen mit Überstunden und fühlen sich dabei wichtig.
  12. Normale Menschen hassen Veränderungen und glauben an die Illusion der Sicherheit.
  13. Normale Menschen wünschen sich am Montag den Freitag herbei.
  14. Normale Menschen leben fürs Wochenende.
  15. Normale Menschen geben sich mit dem Mittelmaß zufrieden.
  16. Normale Menschen empören sich über alles, was sie nicht verstehen.
  17. Normale Menschen beneiden den Erfolg anderer, anstatt selbst erfolgreich zu werden.
  18. Normale Menschen haben keine Zeit für ihre natürliche Neugierde.
  19. Normale Menschen lieben Ausreden und hassen kreative Lösungen.
  20. Normale Menschen verstecken sich hinter einer Maske.
  21. Normale Menschen antworten „Muss ja“ auf die „Wie geht’s?“-Frage.
  22. Normale Menschen hängen an den Meinungen anderer Menschen.
  23. Normale Menschen verherrlichen Regeln, die sie selbst nie aufgestellt haben.
  24. Normale Menschen hören nach der Schule auf zu lernen.
  25. Normale Menschen klammern sich an Titel und Zertifikate.
  26. Normale Menschen haben Angst vor Fehlern.
  27. Normale Menschen belächeln die Träume anderer.
  28. Normale Menschen verschieben ihre Pläne auf morgen.
  29. Normale Menschen suchen Bestätigung bei anderen, statt in sich selbst.
  30. Normale Menschen folgen Trends, ohne sie zu hinterfragen.
  31. Normale Menschen haben Angst davor, echt zu sein.
  32. Normale Menschen verbringen ihre 4.000 Wochen auf Autopilot.
  33. Normale Menschen sind mutlose Mitläufer.
  34. Normale Menschen opfern ihre Träume für kurzfristigen Komfort.
  35. Normale Menschen bereuen am Ende ihrer 4.000 Wochen, dass sie ihr Leben nach den Vorstellungen anderer Menschen gestaltet haben.

Long story short:

Normale Menschen sterben, bevor sie beerdigt werden.

Und trotzdem habe ich mir über 1.300 Wochen erzählt, dass ich gefälligst normal sein soll.

Oder?

Nope.

Du bist nicht dein Gehirn

Hast du dich schon mal gefragt, wer das eigentlich ist?

Da oben. Die Stimme. In deinem Kopf?

Wenn du jetzt denkst:

Jannik, was für eine Frage: Natürlich bin das ich. Wer sonst?

Dann habe ich eine Frage an dich:

Wenn diese Stimme in deinem Kopf von dir kommt, warum ist sie dann überhaupt da?

Warum flüstert dir diese Stimme pausenlos Dinge zu, wie …

  • „Ich bin nicht gut gut genug.“
  • „Warum habe ich da schon wieder einen Fehler gemacht!?“
  • „Ich sollte einen Regenschirm mitnehmen – es sieht düster aus.“
  • „Ich sollte endlich mal mehr Geld für schlechte Tage zurücklegen.“
  • „Ich müsste jetzt eigentlich eine Pause machen — aber ich habe keine Zeit. Das ist wichtig.“

Diese Gedanken kennst du.

Das Ding ist:

Wenn das wirklich deine Stimme wäre, warum würde sie dann jede Stunde etwa 4.000 Worte mit dir sprechen?

Die Antwort ist simpel:

Das ist nicht deine Stimme.

Deine Gedanken kommen nicht von dir.

Du bist nicht dein Gehirn.

Dein Gehirn ist ein unabhängiges Organ deines Körpers.

Und wie all deine anderen lebenswichtigen Organe, hat dein Gehirn einen wichtigen Job.

  • Dein Herz pumpt Blut durch deinen Körper, um dein Überleben zu sichern.
  • Deine Nieren entgiften dein System, um dein Überleben zu sichern.
  • Dein Gehirn spricht pausenlos mit dir und informiert dich über alle potentiellen Bedrohungen – und guess what: um dein Überleben zu sichern.

Pass auf. Wir machen ein kurzes Experiment.

Schließ jetzt für 10 Sekunden deine Augen.

Los.

Hello again.

Was ist passiert?

Welche Gedanken schossen dir durch den Kopf?

Die Chancen stehen gut, dass dein Gehirn mit dir gesprochen hat.

Denn dein Gehirn hat von der Natur folgenden biologischen Auftrag bekommen:

Alright, Gehirn. Du beobachtest die Umgebung deines Besitzers. Du nutzt alle Sinne, um die Sicherheit deines Besitzers zu bewerten. Sekündlich. Okay? Und dann gibst du deinem Besitzer dauerhaft Status Updates. Wichtig ist, dass du deinen Besitzer vor allem warnst, was bedrohlich aussieht. Je mehr Warnungen du deinem Besitzer gibst, desto besser beschützt du ihn. Verstanden?

Das ist der biologische Auftrag, den dein Gehirn von der Natur bekommen hat.

Die Stimme in deinem Kopf bist also nicht du.

Die Stimme in deinem Kopf kommt von deinem Gehirn.

Stell dir dein Gehirn also wie eine außenstehende Person vor, die dich sekündlich auf Bedrohungen hinweist.

Dieses Phänomen wurde wissenschaftlich untersucht.

Unter anderem vom Psychologen Lev Vygotsky.

Vygotsky hat sich den inneren Dialog von Menschen ganz genau angeschaut und dabei herausgefunden, dass jeder gedachte Gedanke eine minimale Reaktion des Kehlkopfes hervorruft. Diese Beobachtung wurde durch verschiedene Tests mit Magnetresonanztomographie-Technologie (MRT) bestätigt.

Unser Selbstgespräch wird also von winzigen Muskelbewegungen im Kehlkopf begleitet.

Beim inneren Dialog kommuniziert unser Gehirn mit uns also genau so, wie mit anderen Menschen.

Nur eben lautlos.

Diese Erkenntnis verändert alles.

Weil unsere innere Sprache täglich einen massiven Einfluss auf unsere 4.000 Wochen entfaltet.

Unser (Bullshit) Belief System wirkt auf zahlreichen Ebenen:

  • Auf der Verhaltens-Ebene
  • Auf der Erfahrungs-Ebene
  • Auf der Wahrnehmungs-Ebene
  • Auf der Entscheidungs-Ebene

Unsere Innenwelt formt unsere Außenwelt.

Wir kreieren unsere Realität.

Durch Sprache.

Sobald wir erkennen, dass wir unserem Gehirn nicht mehr alles sofort abkaufen müssen, kickt die Autonomie rein.

Mit 4 faszinierenden Fragen stellst du deine Gedanken auf die Probe und wirst vom Gehirnbesitzer zum Gehirnbenutzer.

Let’s go.

4 faszinierende Fragen, mit denen du deine Gedanken kontrollierst

Du musst deine Gedanken nicht länger einfach so hinnehmen.

Du darfst sie hinterfragen. Immer und immer wieder.

Ich habe jetzt 4 faszinierende Filterfragen für dich.

Mit diesen Filterfragen konfrontierst du dein Gehirn.

  • Du schaffst einen neuen Rahmen (check diesen Artikel zum Thema Re-Framing)
  • Du übernimmst die Kontrolle und veränderst die Perspektive
  • Du hinterfragst negative Gedanken aktiv, anstatt sie einfach so zu übernehmen
  • Du bewertest die Bewertungen deines Gehirns lösungsorientiert und wohlwollend
  • Du reduzierst deinen mentalen Stress und entwirfst eigenständig realistische Zukunfts-Szenarien

Alright.

Wenn dein Gehirn mit dir spricht, dann frag nach:

Danke für den Hinweis, Gehirn! Ich weiß, dass du mich beschützen willst. Aber mal unter uns:

  1. Ist das wahr?
  2. Ist das nützlich?
  3. Wenn das wahr ist, was kann ich jetzt tun?
  4. Kann ich das akzeptieren und Maßnahmen einleiten, um die Situation zu verbessern?

Denk dran:

Dein Gehirn interessiert sich nicht für die zwitschernden Vögel da draußen.

Es interessiert sich auch null für die wunderschöne Natur.

Und deinem Hirn ist es auch völlig egal, dass du diese Woche 3 neue Kunden gewonnen hast.

Das alles ist völlig nebensächlich.

Denn dein Gehirn will seinen Job machen.

Es will dich beschützen.

Um jeden Preis.

Vor … Tigern. Und vor anderen gefährlichen Gefahren.

Dein Gehirn funktioniert, wie ein Feuermelder:

Lieber einen Fehlalarm liefern, anstatt gar keinen Alarm.

Diese Fehlalarme wurden ebenfalls wissenschaftlich untersucht:

Der Negativitätseffekt (auch Negativity Bias) lenkt unsere Aufmerksamkeit zuverlässig aufs Negative. Selbst dann, wenn das Positiv-Negativ-Verhältnis 100:1 beträgt.

Ohne Filterfragen wird dich diese 1 negative Sache beschäftigen:

  • Sie wird deine Gedanken beeinflussen
  • Sie wird deine Wahrnehmung beeinflussen
  • Sie wird deine Entscheidungen beeinflussen
  • Sie wird dein Verhalten beeinflussen

Und sie sorgt für mentalen und emotionalen Stress.

Also:

Deine faszinierenden Filterfragen wirken, wie ein solider Schutzschild.

Wenn du sie immer wieder nutzt, wirst du vom Gehirnbesitzer zum Gehirnbenutzer.

Denk ans Zitat vom Psychologen Donald Hebb:

„Neurons that fire together, wire together.”

Du programmierst dein Mind Operating System neu und schärfst dein Bewusstsein.

There is no self-development without self-awareness. – Steven Bartlett

Wenn dein Gehirn das nächste Mal mit dir spricht, weißt du, dass es dich beschützen will.

Du weißt, dass nicht alles wahr ist, was es sagt.

Und du weißt, dass du am Drücker bist.

Danke, dass deine Augen diese Zeile erreicht haben.

You made my day.

Und hey:

Ich habe eine Bitte an dich:

Wenn meine Impulse einen positiven Effekt auf deinen Alltag entfalten, dann freue ich mich über deine ehrliche Bewertung auf Proven Expert.

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Ich freue mich riesig über deinen Support.

Peace.

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