Es ist 1980.
Ich bin minus elf Jahre alt.
Und guess what?
Diese Random Facts haben rein gar nichts mit dem heutigen Letter zu tun.
Ich will dir heute vom Psychologen Dr. Robert Kleck erzählen.
Der hat im Jahr 1980 nämlich eine interessante Studie durchgeführt, die heute auch als Dartmouth-Narben-Experiment bekannt ist:
In einer Gruppe von Studierenden glaubte die Hälfte der Teilnehmenden ganz fest daran, dass sie eine große, auffällige Narbe im Gesicht hätten. Wie kam dieser Glaube zustande? Naja, durch eine Maskenbildnerin, die genau diese Narben in den Gesichtern platzierte.
Anschließend nahmen alle Teilnehmenden an einer Reihe von Interviews teil.
Das Ding ist:
In Wirklichkeit wurden die künstlichen Narbe kurz vor den Interviews wieder entfernt. Das konnten die Studierenden aber nicht nachvollziehen, da es nirgends Spiegel gab.
Die eine Hälfte der Gruppe ging also mit einer festen und vor allem fiesen Überzeugung in die Interviews:
Ich habe eine große, sichtbare Narbe im Gesicht.
Die andere Hälfte der Gruppe ging ohne diese feste Überzeugung in die Gespräche.
Die Teilnehmenden, die glaubten, sie hätten eine Narbe im Gesicht, nahmen das Verhalten ihrer Gesprächspartner völlig anders wahr, als diejenigen, die ohne „Narben-Überzeugung“ ins Interview gingen.
Laut Berichten fühlten die „Narbenträger“ sich während der Gespräche macht- und hilflos. Die Teilnehmenden, die dachten, sie sähen „normal“ aus, machten solche Erfahrungen nicht.
Was zeigt uns dieses Experiment?
Unsere Überzeugungen beeinflussen, wie wir unsere Umwelt wahrnehmen. Und unser Glaube beeinflusst, wie wir das Verhalten anderer Menschen bewerten.
Dabei ist es völlig egal, ob unsere Überzeugungen wahr oder falsch sind.
Frag dich jetzt einfach mal, welche „Narbe“ deine Wahrnehmung jetzt gerade verzerren könnte? Welche feste Überzeugung beeinflusst deine Weltsicht – ohne, dass du es merkst?
Worauf ich hinaus will?
Das ist eine Superkraft.
Eine Superkraft, die laut Harvard Business Review nur 10-15 % nutzen.
Diese Superkraft trägt einen Namen:
Selbstreflexion.
Schon mal gehört?
Klar. Was für eine Frage?
Du bist schließlich ein treuer Leser dieses Letters (yihaa).
Aber wie nutzt du diese Superkraft jetzt effektiv?
Easy:
Fang an zu schreiben.
Schreiben ist der perfekte Weg, um …
Und hey:
Wenn du noch immer der festen Überzeugung bist, dass Journaling harte Arbeit ist, dann überzeuge ich dich jetzt vom Gegenteil.
Denn Journaling ist der schnellste, einfachste und effektivste Weg, um mehr Leichtigkeit und Glück in deine 4.000 Wochen zu holen.
Also? Wie genau kannst du noch heute schnell und easy durchstarten?
Ich zeige dir jetzt, wie meine Journaling Routine aussieht und welche 37 Fragen du dir unbedingt regelmäßig stellen solltest.
Let’s go:
Grundsätzlich kannst du für jeden Lebensbereich ein eigenes, leicht angepasstes Journaling-Format nutzen.
Aber denk dran:
Journaling ist keine Raketenwissenschaft.
Fang einfach an zu schreiben. Jeden Tag. Schreib 30 Texte in 30 Tagen und nimm bewusst wahr, wie sich deine gedankliche Welt weiterentwickelt.
Nobody cares.
Das ist deine Welt.
Das ist deine Superkraft.
Schreib einfach drauf los.
Denn wer schreibt, denkt. Und wer denkt, versteht sich selbst:
Über alles, was dir in den Sinn kommt.
Ungefiltert. Unzensiert. Ungeniert.
Transportier deine Gedanken so schnell wie möglich aus der mentalen in die echte Welt:
Aus dem Kopf durch den Arm in die Hand über den Stift aufs Papier.
Erlaub dir radikale Ehrlichkeit. Dein Gehirn liefert dir täglich mehrere Millionen Datenpunkte. Nimm all diese Datenpunkte als wertvolle Wegweiser für eine laute, chaotische Welt wahr. Und verbinde sie Schritt für Schritt miteinander.
Das ist eine Superkraft, die nur du besitzt.
Niemand sonst.
There’s only one corner of the universe you can be certain of improving, and that’s your own self. – Aldous Huxley
Du kannst die Welt auf deine eigene Art und Weise positiv verändern. Dafür musst du aber immer in deinem eigenen Wirkungskreis starten:
Im Idealfall formst du durch faszinierende Fragen und Formulierungen täglich dein etwa 1259 Gramm schweres Gehirn.
Ich forme mein Gehirn seit etwa 7 Jahren täglich durch 3 Formate:
Im Growth Journal halte ich systematisch fest, wie ich meine persönliche Entwicklung gestalten möchte:
Im Anschluss ans Growth Journal gehe ich direkt in den Free Flow über. Hier lasse ich meiner Kreativität freien Lauf. Es gibt es keine Regeln:
Das Weekly Wins Journal ist ein fester Bestandteil meines Sonntags. Mit den Weekly Wins bereite ich mein Gehirn in nur 5 Minuten auf die kommende Woche vor:
Das Weekly Wins Journal ist by the way auch ein fester Bestandteil meines Mind Mastery Mentorings:
Im Free Flow Format nutze ich außerdem weiterführende Fragen, um meine Wahrnehmung immer wieder auf den Prüfstand zu stellen.
Lass uns jetzt gemeinsam einen Blick auf 37 Fragen für mehr Lebensfreude und Leichtigkeit werfen, okay?
Unsere Inputs beeinflussen unsere Outputs.
Faszinierende Fragen liefern faszinierende Antworten.
Hier sind 37 faszinierende Fragen für deine nächste Journaling Session:
Regt dich dazu an, dein aktuelles Verhalten aus einer langfristigen Perspektive zu betrachten. So kannst du überprüfen, ob deine täglichen Handlungen und Werte im Einklang mit dem Leben stehen, das du dir im Alter wünschst.
Fordert dich heraus, über die langfristigen Folgen deines aktuellen Verhaltens nachzudenken. Du erkennst, ob deine jetzigen Routinen und Entscheidungen dich näher an deine Ziele bringen oder ob Veränderungen notwendig sind.
Hilft dir, Aktivitäten zu identifizieren, die mit minimalem Aufwand maximale Ergebnisse erzielen. Es geht darum, herauszufinden, welche fokussierte Tätigkeit den größten Einfluss auf deine langfristigen Ziele haben kann.
Verleitet dich zu einer Inventur deiner Ressourcen, um zu erkennen, in was oder wen du momentan deine Zeit und Energie investierst.
Regt dich dazu an, die Menschen in deinem Umfeld zu reflektieren, die dir Stabilität, Unterstützung und Sicherheit geben – und welche eben nicht. Es geht darum, zu erkennen, wer einen positiven Einfluss auf dein Leben hat und dich in schwierigen Zeiten verankert.
Fordert dich auf, ehrlich zu analysieren, in welchen Bereichen du das Wachstum deines Business möglicherweise selbst sabotierst. Du erkennst dadurch, welche Fähigkeiten oder Kenntnisse du entwickeln musst, um Hindernisse zu überwinden und zu wachsen.
Hilft dir, bewusster zwischen deinen Wünschen, Bedürfnissen und Leidenschaften zu unterscheiden. James Clear schreibt hierzu:
Focus on your likes, not your wants. You may not want to exercise, but you like how it makes you feel. You may not want to write, but you like the feeling of accomplishment. You may not want to wake up early, but you like the calm beauty of morning. Wanting is the desire you feel before doing something. Liking is the satisfaction you feel after doing something. Let your likes guide you.
Bringt dich dazu, dein Leben aus einer verkürzten Zeitperspektive zu betrachten und hilft dir, sofortige Veränderungen zu identifizieren, die dich näher an erfüllte und sinnvolle 4.000 Wochen bringen.
Fordert dich auf, kritisch zu hinterfragen, ob du das Leben anderer Menschen idealisierst, obwohl es möglicherweise oberflächlich oder ungesund ist. Es hilft dir, zwischen echtem Erfolg und falschem Schein zu unterscheiden und dich auf authentische Vorbilder zu konzentrieren.
Lädt dich ein, gesellschaftliche Normen und Erwartungen zu hinterfragen, die allgemein akzeptiert, aber nicht mit deinen persönlichen Werten übereinstimmen. Regt dich außerdem dazu an, bewusste Entscheidungen zu treffen, anstatt unkritisch den Erwartungen der Gesellschaft zu folgen.
Fordert dich auf, deine festen Überzeugungen zu hinterfragen und gleichzeitig neue Gedankenmuster zu reflektieren, die sich allmählich entwickeln. So behältst du die Kontrolle über deine Wahrnehmung.
Fordert dich auf, deine einzigartigen Einsichten oder Wahrnehmungen zu reflektieren, die dir klar erscheinen, aber für andere möglicherweise unsichtbar sind. So verstehst du deinen individuellen Mix aus Stärken, Intuition und speziellem Wissen besser und kannst ihn gezielt einsetzen.
Regt dich dazu an, die Einflüsse deiner Erziehung auf deine aktuellen Werte kritisch zu hinterfragen. Öffnet außerdem den Raum für die Überlegung, welche deiner Überzeugungen tatsächlich von dir selbst stammen und welche geprägt wurden, ohne dass du sie bewusst gewählt hast.
Fordert dich auf, deine tief verwurzelten Überzeugungen zu hinterfragen, die auf Intuition oder Glauben statt auf Beweisen basieren. So kannst du deine Annahmen reflektieren und bewusster entscheiden, welche Überzeugungen du weiterhin in dir tragen möchtest.
Bringt dich dazu, ehrlich zu reflektieren, welche wichtigen Entscheidungen du aktiv vermeidest. So gewinnst du Klarheit über deine Ängste und dein Zögern.
Fordert dich auf, Ängste vor einer unangenehmen oder herausfordernden Konfrontation zu identifizieren und hilft dir, den Ursprung dieser Furcht zu erkennen. So findest du Wege, mutig und konstruktiv mit dieser Konfrontation umzugehen.
Hilft dir, zu erkennen, ob du dich selbst ausreichend schützt und Raum für deine eigenen Bedürfnisse schaffst.
Verdeutlicht dir deine Zone der Angst, damit du sieh mutig und mit System durchqueren kannst.
Fordert dich auf, darüber nachzudenken, ob du ausreichend mutige Entscheidungen triffst, um das Beste aus deinen 4.000 Wochen zu machen. Durch diese Frage kannst du deine Einstellung zu Risiken hinterfragen und herausfinden, wie du durch bewussteres Eingehen kalkulierter Risiken mehr Potenzial ausschöpfen könntest.
Du reflektierst, inwiefern du dich von den Urteilen und Erwartungen anderer beeinflussen lässt. So erkennst du, ob duuthentisch lebst oder Entscheidungen triffst, um den Erwartungen anderer gerecht zu werden.
Du hinterfragst, ob du bereit bist, Unterstützung anzunehmen. So kannst du checken, ob dein Ego dir aktuell den Weg versperrt. In diesem Artikel zeige ich dir by the way, wie du dein Ego kontrollieren kannst.
Zeigt dir, wo du dein eigenes Wachstum durch negative Gewohnheiten oder Glaubenssätze blockierst. So verstehst du versteckte Muster der Selbstsabotage, um anschließend positive Veränderungen einzuleiten.
Hilft dir, große und überwältigende Aufgaben in überschaubare, tägliche Schritte zu zerlegen. So machst du kontinuierliche Fortschritte und erreichst deine Ziele, ohne das Gefühl der Überforderung.
Fordert dich dazu auf, die Auswirkungen deines sozialen Umfelds und deiner gewohnten Informationsquellen auf deine Wahrnehmung der Welt kritisch zu hinterfragen. So gibst du dir die Chance, über den Tellerrand zu blicken. Du lässt dich von unterschiedlichen Perspektiven und Lebensweisen inspirieren.
Zeigt dir, ob deine Ungeduld bei einem Projekt den Fokus vom eigentlichen Prozess auf das schnelle Ergebnis lenkt. Durch diese Erkenntnis lenkst du den Fokus um und entwickelst automatisch mehr Freude und Geduld für deinen Weg zum Erfolg.
Du identifizierst Lebensbereiche, in denen du aktuell Zweifel oder Unsicherheiten spürst. So kannst du Mut tanken und bewusst nach positiven Erfahrungen suchen, die dein Vertrauen stärken und dir helfen, eine optimistischere Perspektive zu entwickeln.
Lädt dich ein, tief in deine negativen Emotionen einzutauchen, die durch bestimmte Situationen aktiviert werde. So verstehst du den Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung. Du nimmst deine Gefühle als wohlwollende Wegweiser wahr.
Zeigt dir, für wen du als Inspiration und Vorbild dienen möchtest. Schafft Raum, deine Motivationen und Werte zu entdecken.
Liefert Informationen darüber, welche Menschen, Erfahrungen oder Aspekte in deinem Leben aktuell fehlen. So entdeckst du tiefe Sehnsüchte oder unerfüllte Bedürfnisse und begibst dich auf die Suche nach Lösungen.
Lädt dich ein, über einen Moment der Verzweiflung nachzudenken. So erkennst du, wie du ihn überwunden hast und baust nachhaltiges Vertrauen in dich selbst auf (ideal für Overthinker).
Hilft dir, deine Selbstdisziplin und Achtsamkeit zu aktivieren, um deinen Verstand zu zähmen. So verwandelst du impulsives Handeln in bewusste Entscheidungen.
Fordert dich auf, deine inneren Gedankenmuster zu hinterfragen und klar zwischen unterstützenden und limitierenden Gedanken zu unterscheiden. So erkennst du die Wurzeln deiner negativen Überzeugungen, um sie anschließend durch aktivierende Glaubenssätze zu ersetzen.
Zeigt dir, ob du deine eigenen Versprechungen einhältst oder sie brichst. So erhöhst du Schritt für Schritt den Respekt zu dir selbst.
Gibt dir die Chance, schwierige oder negative Ereignisse aus einer neuen, kreativen Perspektive zu betrachten. So blickst du humorvoll auf Fehler, um sie als wertvolles Feedback einzuordnen.
Lenkt deinen Fokus auf den Moment. Du nimmst aktiv wahr, wie lebenslanges Lernen, Beziehungen, Dankbarkeit, Lebensfreude und Selbstfürsorge dein Leben beeinflussen.
Regt dich dazu an, dein Glücksempfinden zu hinterfragen und die Bedingungen zu erkennen, die du möglicherweise daran knüpfst. So kannst du reflektieren, ob diese Bedingungen wirklich förderlich sind oder ob sie dein Wohlbefinden einschränken und dich davon abhalten, bedingungsloses Glück zu erleben.
Alright.
Du kennst jetzt deine Superkraft.
Nutze sie. Jeden Tag.
Keep growing.
Als Wirtschaftspsychologe (MSc) teile ich mein Wissen aus 15+ Jahren Personal Development. Check den Mind Mastery Letter: