Letzte Woche habe ich mich mit meinen indonesischen Freunden Jess und Jae zum Dinner verabredet.
Den Tisch habe ich für 7 Uhr gebucht.
Als ich, wie immer etwas zu früh, um zehn vor sieben beim Restaurant ankam, war es bereits extrem voll.
Nur ein Tisch für 4 Personen war noch frei – und zwar der, den ich in weiser Voraussicht reserviert hatte.
Ich setzte mich also an den 4er Tisch und bestellte ein stilles Wasser.
Die Stille des Wassers übertrug sich direkt auf den großen Tisch.
Denn Jess und Jae kamen nicht.
Ich saß also da.
In diesem extrem vollen Restaurant.
Allein am großen 4er Tisch.
Still.
Mit meinem stillen Wasser.
5 Minuten. 10 Minuten.
Ich sah eine 4er Gruppe, die nach einem Tisch fragten und enttäuscht wieder gehen musste.
15 Minuten. 20 Minuten.
Ich sah ein (Tinder) Date, das sich nach einem Tisch erkundigte – und enttäuscht wieder gehen musste.
25 Minuten. 30 Minuten.
Und dann erkannte ich den grauen Jeep Rubikon, mit dem Jae vor dem Restaurant parkte – mit 30 Minuten Verspätung.
Vielleicht denkst du dir jetzt:
Wow. Ganz schön respektlos.
Und yes. So sah meine Gedankenwelt auch mal aus.
Bis ich angefangen habe, aktiv den Rahmen für einzelne Gedanken zu verändern.
Let’s dive in.
Stell dir vor, du hast ein Lieblingsfoto.
Um dem Foto etwas mehr Bedeutung zu geben, organisierst du einen Bilderrahmen.
Bei der Auswahl des Rahmens fällt dir direkt auf, dass jeder einzelne Bilderrahmen einen völlig neuen Effekt entfaltet.
Je nachdem, ob der Rahmen groß oder klein, bunt oder schlicht ist, verändert sich deine Wahrnehmung.
Genauso funktioniert auch das Konzept des „Framings“ bei Geschichten oder Nachrichten.
Der Rahmen einer Story beeinflusst unsere Wahrnehmung.
Wie wir Worte und Gedanken einordnen wird also maßgeblich vom Framing beeinflusst.
Erinnerst du dich an meine 30-minütige Tisch-Blockade?
In diesen 30 Minuten hatte ich genügend Zeit, um mir verschiedene Frames anzuschauen:
Wow. Ganz schön respektlos.
Bei diesem Frame wusste ich genau, dass er die Stimmung trübt und Raum für negative Emotionen zulässt.
Nicht gerade das, was ich mir für meine 4.000 Wochen wünsche.
Manche Menschen sind farbenblind und manche Menschen sind zeitblind.
Bei diesem Frame betrachte ich die Situation neutral.
Ich schaffe Raum für Verständnis und Entspannung.
Ich hoffe, die beiden hatten keinen Unfall.
Bei diesem Frame zoome ich raus und schaffe Raum für Investigation.
Ich suche aktiv nach logischen Gründen für die Verspätung.
Ich habe 30 Minuten Zeit, um mir das Menü ganz genau anzuschauen.
Bei diesem Frame fokussiere ich mich auf die positiven Aspekte meiner Wartezeit.
Ich schaffe eine positive Perspektive.
Merkst du, was hier passiert?
Ich kann mich aktiv für den positiven Rahmen entschieden und eine positive Perspektive erschaffen.
Diese Entscheidungsfreiheit entfaltet einen massiven Effekt auf unser Wohlbefinden.
Gerade in stressigen Situationen ist Re-Framing ein mächtiges mentales Werkzeug.
Denk drank:
Formulierungen formen deinen Verstand.
Du bist immer am mentalen Drücker und kannst deine Gedanken steuern – durch Re-Framing.
Alright.
Wie funktioniert der „Re-Framing-Prozess“ jetzt genau?
Ich zeige dir jetzt 3 sinnvolle Re-Frames für innere Zufriedenheit.
Re-Framing ist einfach.
Du brauchst nur 3 Zutaten:
Mit diesen 3 Zutaten verdrahtest du dein Gehirn wohlwollend neu.
Und ganz wichtig:
Ein Re-Frame muss nicht wahr oder logisch sein. Ein Re-Frame muss funktionieren.
Ich habe jetzt 3 sinnvolle Re-Frames für dich.
Du und ich. Wir sind nicht besonders gut darin, unsere Chancen auf Erfolg realistisch einzuschätzen. Und trotzdem versuchen wir es täglich immer wieder aufs Neue. Durch diesen Versuch entscheiden wir uns häufig gegen neue Wege und für die Komfortzone.
Das Ding ist:
Ohne Experimente werden wir niemals zum Experten.
Wenn der mutige Schritt aus der Komfortzone ausbleibt, rauben wir uns selbst wichtige Erfahrungswerte.
Ein Re-Frame sorgt für radikale Ehrlichkeit und Umsetzung:
Fehler machen und scheitern sind zwei völlig unterschiedliche Dinge.
Du wirst zu 100 % scheitern, wenn du es nicht versuchst.
Erschaff dir ein Umfeld, in dem Fehler Teil des Fortschritts sind.
Sprich drüber. Sei radikal ehrlich. Finde heraus, was funktioniert, indem du konsistent Experimente durchführst.
Ein wohlwollender Re-Frame sorgt für eine positive Perspektive:
Wollen ist nichts weiter, als ein verkleideter Wunsch.
Wenn wir uns immer nur aufs „Wollen“ fokussieren, gibt es zahlreiche Ablenkungen und Ausreden.
Ein starker Re-Frame sorgt für Commitment:
Nicht schlecht, oder?
Wenn wir limitierende, verstaubte Rahmen durch neue Frames ersetzen, kickt die gedankliche Freiheit rein.
Viktor Frankl fasst diese gedankliche Freiheit sehr treffend in einem schlauen Satz zusammen:
Was der Mensch wirklich will, ist letzten Endes nicht das Glücklichsein, sondern ein Grund zum Glücklichsein.
Mit Re-Framing schaffen wir uns einen mächtigen Grund zum Glücklichsein.
Okay.
Du hast jetzt die mentalen Werkzeuge, um deine alten Rahmen auszutauschen.
Bau dir jetzt wohlwollende Frames für all deine Lebensbereiche.
Bau dir deine neue Realität.
Und vergiss nicht, meinen System Saturday Newsletter zu abonnieren. Ich schicke dir jede Woche Impulse in deine Inbox. For free.
Keep growing.
Peace.
Als Wirtschaftspsychologe (MSc) teile ich mein Wissen aus 15+ Jahren Personal Development. Check den Mind Mastery Letter: