Es ist 7 Uhr.
Wie immer sitze ich mit einem schwarzen Kaffee und meinem Journal im Café direkt an der Promenade in Da Nang.
Meine Augen verfolgen die ruhigen Wellen, die sich rhythmisch an den goldgelben Strand schmiegen.
Ich freue mich auf einen sonnigen letzten Tag in Da Nang.
Mein Stift gleitet langsam übers iPad, als ich mir in aller Ruhe meine täglichen To-dos aufschreibe. Wie jeden Tag durchfährt mich beim Schreiben dieses warme Gefühl der Dankbarkeit. Weil ich ganz genau weiß, was ich heute machen möchte (und darf):
Aber irgendwas ist anders. Irgendwas ist heute komisch.
Neben dem warmen Gefühl der Dankbarkeit meldet sich nämlich noch ein anderes Gefühl.
Eine Art Kribbeln.
Dass sich dieses Kribbeln innerhalb der nächsten zwei Stunden in einen wirren Fiebertraum verwandeln und mich 5 Tage aus den Latschen hauen wird, ahne ich ich zu diesem Zeitpunkt nicht.
Falls du dich also letzten Samstag über die Funkstille gewundert hast – there you go. Ich war im Land der Fieberträume unterwegs und musste eine kleine Zwangspause einlegen.
Diese Zwangspause hat mich nicht nur physisch, sondern auch mental aus der Bahn geworfen.
Schließlich hatte ich einiges vor:
Aber wie heißt es so schön?
Der Gesunde hat viele Wünsche, der Kranke nur einen.
In den 5 Tagen Bettruhe hatte ich also viel Zeit für Bücher, Dokus und Schlaf.
Die NDR-Doku „Die Welt der Hamburger DJs“ löste in mir einen interessanten Gefühls-Mix aus:
Die 28-minütige Doku triggerte bei mir zahlreiche Erinnerungen.
Und diese Erinnerungen haben wiederum meinen „Cringe Alarm“ ausgelöst.
Immer und immer wieder.
Und genau diesen Alarm schauen wir uns jetzt mal im Detail an.
Der „Cringe Alarm“ kickt immer dann rein, wenn wir auf unsere alten Leistungen, Denkweisen, Überzeugungen, Verhaltensweisen und Handlungen zurückblicken.
Im ersten Moment ist dieses Gefühl der Peinlichkeit nicht gerade angenehm.
Aber mit einer neuen Perspektive verwandelt sich unser „Cringe Alarm“ schnell in einen positiven Wegweiser:
Der Alarm zeigt uns nämlich, in welchem Maße wir uns in den vergangenen Jahren weiterentwickelt haben.
Vielleicht steckst du gerade in einem Trott fest und hast öfter mal das Gefühl, dass nichts vorwärts geht.
Genau in diesen Momenten ist dein individueller „Cringe Alarm“ Gold wert.
Zoom raus.
Schau auf dich und deine Arbeit von vor sechs Wochen, Monaten oder Jahren zurück.
Wenn du jetzt den Drang verspürst, mit „Ach du Scheiße …“ auf dein damaliges Ich zu reagieren, ist das großartig.
Weil du gerade bewusst wahrnimmst, dass sich deine Identität jeden Tag verändert.
Also?
Genieß deine mentale Zeitreise und check jetzt 4 weitere versteckte Zeichen für persönliches Wachstum.
Jeder von uns trägt zahlreiche Erfahrungen, Erinnerungen und Erlebnisse zwischen den Ohren herum.
Die Folge?
Viele Menschen betrachten ihr „Jetzt“ durch eine veraltete Vergangenheits-Brille. Sie nehmen die echte Welt verzerrt wahr. Ihr Verhalten passt dementsprechend häufig nicht zur Realität.
Sobald du die mentalen Rucksäcke anderer Menschen klar erkennst, kickt die radikale Empathie rein.
Erkenntnis schafft Verständnis.
Und Verständnis sorgt für innere Ruhe und Gelassenheit.
Gesunde Grenzen sind ein starker Beweis für Selbstliebe.
Also denk dran:
Ein JA aus sozialem Druck ist immer ein NEIN zu dir selbst.
Sobald du ohne schlechtes Gewissen NEIN sagen kannst, setzt du gesunde Grenzen.
Im Letter #54 habe ich dir by the way gezeigt, wie du deine Angst vorm Verpassen verwandelst.
Vor etwa 10 Jahren hatte ich diese romantische Vorstellung, dass mein Selbstzweifel sich irgendwann mal in Luft auflösen wird.
Heute weiß ich:
Meine Selbstzweifel werden nie verschwinden. Sie kommen immer in einem neuen Outfit um die Ecke.
Ich kann Zweifel und Sorgen also nicht wegzaubern.
Was ich machen kann?
Das Outfit erkennen, Selbstzweifel enttarnen und weitermachen.
Auch hier ist Perspektive alles:
Du kannst deine Unsicherheit schweigend mit Scham betrachten oder offen über sie sprechen und stolz an ihr wachsen. Den Blickwinkel bestimmst immer du.
Und ganz wichtig:
Je offener du mit deiner Unsicherheit umgehst, desto mehr Menschen schauen inspiriert zu dir auf.
Sobald du dich beschwerst, gibst du deine Macht ab.
He who blames others has a long way to go on his journey. He who blames himself is halfway there. He who blames no one has arrived.
Stoizismus liefert Ruhe und Gelassenheit.
Weil wir uns durch Stoizismus auf unseren Wirkungskreis fokussieren.
Wir sparen uns wertvolle Energie, indem wir Probleme außerhalb unseres Wirkungskreises selektiv ignorieren.
Alright.
Ich freue mich, dass der Fiebertraum ein Ende hat.
Genieß deinen Tag.
Peace.
Als Wirtschaftspsychologe (MSc) teile ich mein Wissen aus 15+ Jahren Personal Development. Check den Mind Mastery Letter: