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Meine Story
Ein ganz normaler Mittwoch im September 1997
Die goldene Sonne blickt lächelnd auf unseren herbstlichen Garten hinab – bevor ihr Lächeln nach ungefähr 20 Minuten erlischt.
Unter meinen 6-jährigen, kleinen Füßen fühle ich den weichen Boden.
Der Garten versprĂĽht ein moosig-blumiges Aroma.
Ich fĂĽhle Enthusiasmus, Vorfreude und Verantwortung.
Und ich fĂĽhle mich wertvoll, wichtig und gebraucht.
SchlieĂźlich helfe ich heute im Garten mit.
Die Mission?
Wir beschneiden die Hecke hinterm Gartenhaus.
Mein Job?
Ich transportiere die Ă„ste mit der Schubkarre zum Komposthaufen.
Oh, und mit „wir“ meine ich by the way meinen etwa 30 Jahre älteren „Kollegen“ und mich.
Wir sind ein Team.
Mit meinen viel zu großen Gartenhandschuhen und einem breiten Lächeln auf den Lippen stehe ich also im sonnigen Garten und warte motiviert auf den Team-Leader.
Und dann geht es endlich los.
Die ersten Ă„ste fallen auf den moosigen Boden.
Eifrig sammle ich sie auf und werfe sie in die Schubkarre.
Meine Bewegungen sind noch etwas unkoordiniert.
Weil ich das noch nie gemacht habe. Und weil ich diese riesigen Männer-Handschuhe trage.
Aber das ist okay.
Mein Enthusiasmus regelt das schon.
Die Schubkarre ist mittlerweile voller Ă„ste.
Ich nehme Anlauf, stemme sie hoch und …
… verliere die Balance.
Der gesamte Inhalt rauscht auf den moosigen Boden.
Mein Kollege wirft einen Blick ĂĽber die Schulter, bemerkt meinen Schubkarren-Crash und schĂĽttelt den Kopf.
Nach etwa 20 enthusiastischen Minuten wird die produktive Stille des Nachmittags durchbrochen.
Von einem Satz, der sich wie ein dunkler Schatten ĂĽber meinen Enthusiasmus legt.
Von einem Satz, den ich noch viele weitere Male hören werde.
Von einem Satz, der sich tief in mein Hirn einprogrammiert.
„Gott, schmeiß Hirn vom Himmel.“
Ich hören diesen Satz und bin verwirrt.
Was genau heiĂźt das?
Ich verstehe die Worte nicht.
Aber ich verstehe die GefĂĽhle:
Scham. Wertlosigkeit. Machtlosigkeit.
Obwohl die Sonne noch immer scheint, scheint sie ihr Lächeln verloren zu haben.
Ich schaue mich um.
Enthusiasmus, Freude und Verantwortung sind nicht mehr da.
Wo sie mal standen, funkeln mich jetzt Selbstzweifel, Enttäuschung und Unsicherheit an.
Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht weiĂź?
Dieser eine Satz wird mich in den kommenden 1.000 Wochen immer wieder heimsuchen.
Ein ganz normaler Mittwoch im September 2009
Es ist 6 Uhr morgens.
Schwitzend knie ich im siebten Stock eines grauen Riesen.
Auf der GroĂźbaustelle in der Hamburger Neustadt riecht es nach Erde, nassem Beton und abgestandenem Wasser.
Ich meiĂźle meterlange Schlitze in den massiven Stahlbeton, um darin anschlieĂźend Kabel zu verlegen.
Zehn Stunden Arbeit liegen vor mir – ein ganz normaler Tag als Elektroniker.
Die Schubkarre von damals habe ich gegen einen Stemmhammer getauscht.
Trotz der 5 in Mathe. Trotz der 5 in Physik.
Während ich mich durch den Stahlbeton kämpfe, stelle ich mir immer wieder bohrende Fragen:
Wie sieht mein bisheriger Lebensweg aus?
Welche Entscheidungen habe ich aktiv getroffen?
War ich immer am Steuer meines Lebens und habe ich selbstständig die Richtung vorgegeben?
Habe ich mich selbst verwirklicht?
Lebe ich meine Interessen, Talente und Fähigkeiten zu 100 % aus?
Diese Fragen machen mich wĂĽtend.
Weil Selbstzweifel, Enttäuschung und Unsicherheit seit 520 Wochen meine treuen Begleiter sind.
Weil diese treuen Begleiter mir täglich den Mut rauben, diese wichtigen Fragen radikal ehrlich zu beantworten.
WĂĽtend frage ich mich:
„Wie kann ich meine Wut in Mut verwandeln?“
Und dann:
Klick.
An diesem Mittwoch im September 2009 realisierte ich enttäuscht, dass mein innerer Monolog mich sofort auf den Betonboden der Tatsachen zurückholte:
„Du schaffst das sowieso nicht.“
Wer ist das? Wer spricht da? Bin das ich?
Die Antwort auf diese Frage sollte ich erst Jahre später bekommen.
Ein ganz normaler Mittwoch im September 2011
Es ist 8 Uhr morgens.
Entspannt sitze ich im zweiten Stock eines grauen Bürogebäudes.
Die benachbarten BĂĽros fĂĽllen sich langsam mit mehr oder weniger motivierten Menschen.
Es riecht nach Papier, Kaffee und klimatisierter Luft.
8 Stunden Arbeit liegen vor mir – ein ganz normaler Tag als Außenhandelskaufmann.
Den Stemmhammer habe ich gegen eine schwarze Tastatur getauscht.
Trotz der 5 in Mathe. Trotz der 5 in Physik.
Meine Schulfreundin Jessica organisierte mir noch während meiner Ausbildung zum Elektroniker ein Praktikum im Büro.
Ăśber diesen Umweg lernte ich meinen ersten Mentor kennen:
Dieter.
Dieter sah in mir mehr, als Schulnoten auf einem weiĂźen Blatt Papier.
Dieter sah in mir genau die Dinge, die ich schon lange völlig vergessen hatte:
Enthusiasmus, Freude und Verantwortung.
Und genau deshalb gab Dieter mir diese eine Chance zur positiven Veränderung.
Diese Reise sollte 625 Wochen dauern.
Sie fĂĽhrte mich von der Baustelle ins BĂĽro, vom BĂĽro in die Uni und vom Uni Campus nach Bali und Budapest.
Als Mentor hat Dieter mir Möglichkeiten aufgezeigt, die ich niemals für möglich gehalten hätte.
Ein nicht ganz normaler Mittwoch im September 2021
Um fĂĽnf Uhr morgens verlasse ich mein Hamburger Apartment.
Die ersten Winterhuder Amseln fangen gerade an zu singen, als die Wohnungstür hinter mir ein letztes Mal ins Schloss fällt.
Ich stehe im dunklen Flur.
Ohne Koffer.
Ohne SchlĂĽssel.
Mit mulmigem GefĂĽhl im Bauch und einem kleinen Rucksack auf dem RĂĽcken.
Am Vortag hatte ich die Wohnung bereits an die Nachmieterin ĂĽbergeben.
Mit all meinem Besitz stehe ich also vor der TĂĽr, hinter der ich jeden Tag an meinen digitalen Standbeinen gearbeitet habe.
Ein merkwürdiger Mix aus Einsamkeit, Angst, Neugier und Unsicherheit überkommt mich, als ich in der Morgendämmerung zur Bushaltestelle am Goldbekplatz gehe.
Nachdem ich meine Kündigung für die Wohnung einreichte, fragte mich mein Vermieter, ob ich wirklich alles hinter mir lassen möchte.
Ob das wirklich eine gute Idee sei.
Und genau diese bohrende Frage schwirrte schon seit Monaten in meinem Kopf umher:
„Wird das gut gehen?“
Gedankenverloren steige ich in den Bus und lege meinen Rucksack auf dem Sitzplatz neben mir ab.
Mit jedem Meter, den ich von meiner ehemaligen Wohnung in Richtung Flughafen zurücklege, verstärkt sich das Gefühl der Unsicherheit.
Ich sehe andere FrĂĽhaufsteher.
Sie sind jedoch nicht auf dem Weg zum Flughafen, sondern mĂĽssen ins BĂĽro.
Ihre Smartphones werfen ein bläulich-weißes Licht auf die von Müdigkeit gezeichneten Gesichter.
Ein ganz normaler Tag wartet darauf, gelebt zu werden.
FĂĽr mich ist das kein normaler Tag.
Mein Flieger nach Tiflis geht in zwei Stunden.
Ich war noch nie dort. Kenne die Stadt nur von Bildern.
Der fast leere Airbus A320 biegt langsam auf die Startbahn ein und setzt zum Abheben an.
Die Turbinengeräusche vermischen sich mit georgischem Smalltalk.
Ich spĂĽre die kalte Luft der Klimaanlage in meinem Gesicht und schaue ein letztes Mal auf das immer kleiner werdende Hamburg hinunter.
Ich sehe das Hamburg, in dem ich von Dieter eine Chance bekommen habe.
Ich sehe das Hamburg, in dem ich vom 5er RealschĂĽler zum 1er Master Absolventen wurde.
Ich sehe das Hamburg, in dem ich Freundschaften fĂĽrs Leben geschlossen habe.
Und immer wieder frage ich mich:
„Wird das wirklich gut gehen?“
Ein ganz normaler Mittwoch im Februar 2024
Das war vor 3 Jahren.
Ich habe Tiflis nach 3 wunderbaren Monaten hinter mir gelassen.
Meine Heimat trägt jetzt viele Namen.
Ob Bali, Tiflis, Chiang Mai oder Ko Phangan – ich lebe genau dort, wo es mir am besten gefällt.
Selbstzweifel, Enttäuschung und Unsicherheit haben sich in den letzten 1.300 Wochen Schritt für Schritt verwandelt.
Sie sind zwar noch immer meine treuen Begleiter, tragen jetzt aber neue Namen.
Selbstzweifel wurde zu Enthusiasmus:Â Ich akzeptiere, dass ich nicht alles sofort gut kann und fokussiere mich auf den Prozess.
Enttäuschung wurde zu Freude: Ich akzeptiere, dass Enttäuschungen ein fester Bestandteil meiner 4.000 Wochen sind.
Unsicherheit wurde zu Verantwortung: Ich akzeptiere, dass ich nur durch Unsicherheit wachsen kann und ĂĽbernehme radikale Eigenverantwortung.
Heute bin ich froh, dass ich die Antwort auf meine einst so bohrenden Fragen gefunden habe.
Heute kann ich aus Ăśberzeugung sagen:
„Ja, es geht gut.“
Und hey …
Enttäuschungen sind wohlwollende Wegbegleiter
Ich glaube heute fest an den humanistischen Ansatz, den ich in meinem Psychologie-Studium kennengelernt habe.
Ich glaube, dass jeder Mensch die Macht in sich trägt, seine Signatur-Stärken zu aktivieren und all seine Potentiale zu entfalten.
Warum glaube ich da heute so fest dran?
Weil ich 25 Jahre — ein Vierteljahrhundert — nicht an mich und meine Fähigkeiten geglaubt habe.
Weil ich dachte, ich kann nichts.
Weil ich dachte, ich weiĂź nichts.
Weil ich dachte, ich werde nie etwas auf die Reihe bekommen.
Aber ich lag komplett falsch.
Was ich heute glĂĽcklicherweise weiĂź:
Ich wurde 25 Jahre getäuscht.
Immer und immer wieder.
Vom System. Von meinem Umfeld. Und von mir selbst.
Irgendwann kam dann der Moment der Ent-täuschung.
Dieser Moment war schmerzhaft – aber großartig.
Denn Enttäuschung zeigt uns, dass wir gerade eine Täuschung enttarnt haben.
Die logische Reaktion sollte daher Freude anstatt Trauer sein.
Wenn wir Ent-täuschungen wörtlich nehmen, vertreiben wir den dichten Nebel der Täuschung und schaffen Klarheit.
Diese neue Klarheit liefert Energie für eine mächtige Aufwärtsspirale:
Selbstbewusstsein fĂĽhrt zu Selbstvertrauen fĂĽhrt zu Selbstwirksamkeit.
Genauer gesagt:
Je mehr wir schaffen, desto bewusster nehmen wir wahr, was wir schaffen können.
Okay.
Warum erzähle ich dir meine Story?
Naja, weil ich nicht einzigartig bin.
Ich bin kein besonderer Fall.
Ich bin nur einer von vielen.
Meine Story ist eine von vielen.
Und genau deshalb will ich „den Vielen“ da draußen helfen.
Ich will Menschen inspirieren und energetisieren, damit sie ihre 4.000 Wochen kreativ und sinnvoll erleben.
Und damit sie all ihre Potentiale entfalten.
Denn unsere Gaben sind Aufgaben.
That’s it.
Wenn deine Augen diese Zeilen erreicht haben, bist du bereit.
Du bist genug.
Du kannst genug.
Du trägst wertvolle Potentiale in dir, die nur darauf warten, endlich geweckt zu werden.
Danke, dass du am Start bist.
Wirtschaftspsychologe (MSc) & Performance Coach
Hey, ich bin Jannik
Meine Mission?
Ich liebe menschliches Potential und helfe dir dabei, deines zu entfalten. Gemeinsam ĂĽbersetzen wir High Potential in gesunde Performance, damit du deine 4.000 Wochen kreativ und erfolgreich erleben.
Mit bewährten Systemen, Workflows und mentalen Modellen kombiniere ich Mindset, Empowerment und Business zu einem Powerhouse für kreative Multitalente.
Dank meines Lifestyle Business lebe ich seit 4 Jahren zu 100 % ortsunabhängig – meine Home Bases sind unter anderem Bali, Vietnam und Thailand.
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